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Startups treten mit Konzepten für digitale Nomaden gegen Airbnb an

Da immer mehr Menschen als digitale Nomaden arbeiten, fordern europäische Startups Airbnb heraus, um im Markt für mittelfristige Vermietungen die Führung zu übernehmen.

Mitte Oktober gaben Flatio und NomadX, zwei der größten Plattformen Europas für mittelfristige Vermietungen, ihre Fusion bekannt. Die Unternehmen planen, sich neu zu positionieren, um Airbnb und Co. im Kampf um diesen schnell wachsenden Markt zu überholen.

Vermietungen zwischen einem Monat und einem Jahr sind aktuell ein gutes Geschäft. Bereits vor 2020 ging der Trend hin zum Home Office. Laut Eurostat arbeiten mehr als 30 % der Beschäftigten in Schweden, Finnland und den Niederlanden zumindest zeitweise von zu Hause aus. Untersuchungen zufolge könnte die Zahl der digitalen Nomaden allein in den USA von 7,3 Millionen im Jahr 2019 auf 10,9 Millionen in diesem Jahr steigen.

Flatio verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 ein Buchungswachstum von 20 % gegenüber dem Vorjahr und eine Umsatzsteigerung von 100 % in Großstädten.

Vorbei an Airbnb
Flatio, ein tschechisches Startup, ist seit der Gründung 2015 schnell gewachsen auf 9.000 Einträge in 60 Städten und 17 Ländern. NomadX wurde 2017 gegründet für den portugiesischen Markt und verfügt über 1.700 börsennotierte Immobilien. Beide Unternehmen konzentrieren sich auf Vermietungen zwischen einem Monat und einem Jahr.

Laut Radim Rezek, Mitbegründer und Geschäftsführer von Flatio, gab es für mittelfristige Vermietungen nicht wirklich eine Plattform. „Diese Mieter wollen keine Hotel- oder Airbnb-Preise zahlen.“

Flatio berechnet keine Kaution, zwischen Mietern und Vermietern gibt es einen einheitlichen Vertrag, Zahlungen lassen sich über die Flatio-App verwalten.

Auch Airbnb reagiert auf die Verlagerung hin zu längeren Aufenthalten und führt neue Tools ein, mit denen Gastgeber ihre Immobilien darauf vorbereiten können.

Digitales Nomadentum
Das portugiesische Startup NomadX konzentriert sich unterdessen auf kurz- bis mittelfristige Vermietungen für digitale Nomaden und Slow Travellers. Das Unternehmen liegt bei den Monatsmieten im Durchschnitt 50 % unter den Preisen von Airbnb, die Gäste bleiben meist etwa drei Monate.

Dave Williams, Gründer und Geschäftsführer von NomadX, beobachtet einen Anstieg an digitalen Nomaden weltweit. „Wir sehen hier einen großen Trend, insbesondere im Technologiesektor. Unternehmen bevorzugen eine flexible Arbeitsbeziehung und passen sogar die Bezahlung der Mitarbeiter daran an, wo sie wohnen.“ Zur Zielgruppe gehören aber auch Studenten und Menschen, die ihr Haus renovieren oder eine medizinische Behandlung im Ausland planen.

Gesunde Konkurrenz
„Der Deal zwischen Flatio und NomadX im Wert von über 3,6 Mio. GBP ist ein positives Zeichen für eine Konsolidierung im mittelfristigen Mietmarkt“, kommentiert Alejandro Artacho, Geschäftsführer der in Madrid ansässigen Mietplattform SpotAHome, die mehr als 200.000 Immobilien für längere Aufenthalte zeigt.

Der Markt für kurzfristige Vermietungen ist deutlich größer, auch wenn die Nachfrage nach mittelfristigen Mietangeboten wächst. Allein in Spanien, Italien, Frankreich und Großbritannien sind mehr als eine Million Immobilien bei Airbnb gelistet.

Artikel gesehen auf sifted.eu
Foto: Jonathan Kemper @Unsplash.com

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