Orcas rammen Segelboot vor Nordspaniens Küste
Jacht-Crews werden zur erhöhten Wachsamkeit aufgerufen, nachdem ein Segelboot vor der nordspanischen Küste von Orcas attackiert wurde. Zwei französische Segler befanden sich am Montag rund zwei Seemeilen vor der Küstenstadt Deba nahe Bilbao, als ihr Boot gegen 14 Uhr von mehreren Schwertwalen gerammt wurde. Die spanische Küstenwache brachte die beiden unverletzt an Land. Es handelt sich laut Medienberichten um den ersten derartigen Vorfall im Baskenland.
Während Begegnungen mit Orcas in der Straße von Gibraltar – auch bekannt als „Orca-Gasse“ – bereits häufiger dokumentiert wurden, ist derartige Aktivität in Nordspanien bislang selten.
Professor Volker Deecke, Biologe an der University of Cumbria, rät Seglern dringend, sich mit den offiziellen Empfehlungen vertraut zu machen. Diese sehen unter anderem vor, bei Sichtung von Orcas den Motor und alle akustischen Geräte wie Echolot oder Autopilot abzuschalten sowie die Segel zu bergen, um das Interesse der Tiere nicht zusätzlich zu wecken. Auch das Verbleiben in flacheren Gewässern kann helfen, potenzielle Angriffe auf das Ruder zu erschweren.
Trotz ihres gefährlich klingenden Namens gelten Orcas nicht als aggressiv gegenüber Menschen. Die meisten Experten gehen davon aus, dass es sich bei den wiederholten Zwischenfällen um spielerisches oder neugieriges Verhalten handelt. „Aus bislang unbekanntem Grund haben manche Orcas eine Vorliebe dafür entwickelt, die Ruder von Segelbooten zu beschädigen“, erklärt Prof. Deecke. „Sobald sie das erreicht haben, verlieren sie das Interesse und lassen das Boot in Ruhe. Während solcher Interaktionen zeigen die Tiere keine typischen Anzeichen von Aggression.“
Meeresbiologen und Küstenwache beobachten die Entwicklung und raten Wassersportlern, sich regelmäßig über aktuelle Hinweise und Verhaltensregeln zu informieren.
