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Spanische Regierung beantragt EU-Hilfe zur Bekämpfung der Waldbrände

Die spanische Regierung informierte am Freitag die Öffentlichkeit über die angespannte Situation im Zusammenhang mit den derzeitigen Waldbränden. Derzeit wüten 14 großflächige Brände in verschiedenen Regionen des Landes. Besonders betroffen sind die Provinzen León, Zamora und Ourense (Galicien), Ávila in Kastilien-León, Cáceres in Extremadura sowie Teile Andalusiens, Valencias und der Region Madrid.

Madrid, 16. August 2025 – Nach Angaben des Umweltministeriums wurden seit Jahresbeginn bereits über 150.000 Hektar Wald- und Buschland zerstört – fast doppelt so viel wie im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der bislang größte Brand im Nordwesten Spaniens hat allein rund 38.000 Hektar vernichtet und gilt damit als der größte in der Geschichte des Landes.

Ursachen und Hintergründe

Die Brände werden durch eine Kombination aus extremen Hitzewellen, langanhaltender Trockenheit, starken Winden sowie menschlichem Fehlverhalten –Funken von Maschinen, Batterie-Explosionen, illegaler Einsatz von Traktoren – ausgelöst. In mehreren Fällen kam es zu Festnahmen wegen Brandstiftung. Gleichzeitig begünstigen verlassene und ungepflegte Waldflächen die schnelle Ausbreitung der Flammen.

Europäische Unterstützung angefordert

Angesichts der außergewöhnlichen Lage aktiviert die spanische Regierung das EU-Katastrophenschutzverfahren und bittet offiziell um Hilfe. Mehrere europäische Partnerländer haben bereits ihre Unterstützung zugesagt, darunter Löschflugzeuge, Hubschrauber sowie spezialisierte Einsatzkräfte. Es ist das erste Mal, dass Spanien auf diesem Weg in einem solchen Ausmaß internationale Hilfe anfordert. Ziel ist es, die nationalen Kapazitäten zu ergänzen und die Brandbekämpfung in besonders kritischen Regionen wirksam zu verstärken.

Maßnahmen der Regierung

  • Aktivierung des nationalen Notfallplans auf Vorstufe.

  • Anforderung von europäischer Unterstützung im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens.

  • Einsatz der Unidad Militar de Emergencias (UME) und Verstärkung der Löschflotten zu Wasser und aus der Luft.

  • Evakuierungen mehrerer tausend Menschen aus betroffenen Gebieten.

Die spanische Regierung betont, dass die Brandprävention künftig noch stärker in den Fokus rücken wird. Das Budget für präventive Maßnahmen wurde bereits um 29 % erhöht. Umweltorganisationen wie Greenpeace mahnen zusätzliche Investitionen in Landschaftspflege und nachhaltige Waldnutzung an, um die Resilienz gegenüber künftigen Extremereignissen zu stärken.

Appell an die Bevölkerung

Die Regierung ruft Bürgerinnen und Bürger eindringlich auf, höchste Vorsicht walten zu lassen und jegliche Aktivitäten zu vermeiden, die Brände auslösen könnten. Jede Beobachtung von Rauch oder Feuer ist sofort der Notrufnummer 112 zu melden.

„Spanien steht vor einer der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte. Wir danken allen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und setzen alles daran, die Brände unter Kontrolle zu bringen und Menschenleben zu schützen“,

erklärte ein Regierungssprecher.

Waldbrandsituation in Portugal

Auch Portugal erlebt in diesem Sommer eine außergewöhnliche Waldbrandsaison. Nach Angaben der Behörden sind inzwischen rund 139.000 Hektar (rund 1,5 % der Gesamtfläche) Land den Flammen zum Opfer gefallen – der Wert liegt ein Vielfaches über dem Vorjahr.

Besonders betroffen sind im August 2025 die Regionen um Arganil sowie Trancoso. Dort kämpft die Feuerwehr gegen ausgedehnte Brände, die sich durch anhaltende Hitze und starke Winde immer weiter ausbreiten. Der Brand bei Trancoso gilt derzeit als einer der größten, er hat bereits mehr als 14.000 Hektar Wald und Buschland erfasst. Auch in Arganil stehen mehrere tausend Hektar in Flammen.

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